SIUS Consulting Sicherheitsberatung

Berlin: 030 / 700 36 96 5
Frankfurt: 069 / 348 67 787
München: 089 / 215 42 831

kontakt@sius-consulting.com


Mitgliedschaften

Bundesverband mittelständische Wirtschaft

Bundesverband Deutscher Sachverständiger und Fachgutachter

Kompetenzpartner von SICHERHEIT. Das Fachmagazin.




Artikel zum Thema
Wirtschaftsspionage und Industriespionage in Deutschland

Industrie- und Wirtschaftsspionage in Deutschland

In der Bundesrepublik Deutschland gibt es eine Vielzahl innovativer Unternehmen und wissenschaftlicher Einrichtungen. Und genau für deren unternehmerisches oder wissenschaftliches Know-how interessieren sich Nachrichtendienste fremder Staaten (sogenannte „Auslandsnachrichtendienste“). Insbesondere für die von Wirtschaftsspionage betroffenen Unternehmen kann dies einen hohen und vor allem langfristigen wirtschaftlichen Schaden zur Folge haben.

Unter dem Begriff „Wirtschaftsspionage“ versteht man die staatlich gelenkte Ausforschung von Wirtschaftsunternehmen durch Nachrichtendienste fremder Staaten. Richtet sich die Spionagetätigkeit gegen wissenschaftliche Einrichtungen, spricht man von der sogenannten „Wissenschaftsspionage“.

Die Abwehr inländischer Spionageaktivitäten ist in der Bundesrepublik Deutschland grundsätzlich Aufgabe des Verfassungsschutzes.

Neben der „Wirtschaftsspionage“ gibt es darüber hinaus auch noch die sogenannte „Industriespionage“ (auch „Konkurrenzausspähung“ genannt). Diese ist nicht staatlich gelenkt, sondern wird von konkurrierenden Unternehmen betrieben. Für die Bearbeitung dieser Straftaten ist die Polizei zuständig.

GEFÄHRDUNGSEINSCHÄTZUNG DER AUSSPÄHUNGSAKTIVITÄTEN
Spionageaktivitäten fremder Staaten richten sich gegen Wirtschaftsunternehmen sowie Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen. Der potenzielle Schaden durch gezielte Wirtschaftsspionage ist enorm, denn der ungewollte Abfluss von Know-how gefährdet
  • unmittelbar den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens,
  • mittelbar aber auch die Wettbewerbsfähigkeit und Stabilität
der deutschen Wirtschaft.

Sowohl Wirtschaftsspionage als auch Industriespionage spielen sich grundsätzlich nicht nach einem einheitlichen Muster ab. Staaten und Unternehmen betreiben Ausspähungen in Abhängigkeit ihrer spezifischen Bedürfnisse und unter Berücksichtigung der ihnen zur Verfügung stehenden Mittel und Möglichkeiten. Staaten mit Technologiedefiziten haben es eher auf wirtschaftsnahe Forschungsergebnisse und konkrete Produkte abgesehen, um diese beispielsweise zuerst auf den Markt bringen zu können oder das Design des Konkurrenten zu kennen. Während hoch industrialisierte Länder in erster Linie an wirtschaftlichen und wirtschaftspolitischen Strategien interessiert sind wie Expansionsstrategien, Kooperationen etc.
Die in aller Regel kurzfristiger angelegte Industriespionage zielt dagegen eher auf detaillierte Informationen und Entwicklungen zu Märkten, Technologien und Kundenpotenzial ab.

Im Fokus der Ausforschungsbemühungen stehen hauptsächlich technologieorientierte und innovative Unternehmen sowie wissenschaftliche Einrichtungen. Aktuell lassen sich folgende Branchen herausheben, die im Fokus von Spionageaktivitäten stehen:
  • Informations- und Kommunikationstechnik
  • Biotechnologie
  • Optoelektronik
  • Automobil- und Maschinenbau
  • Luft- und Raumfahrttechnik
  • Energie- und Umwelttechnologie

Spionagetätigkeiten richten sich dabei nicht nur an Konzerne oder große Unternehmen. Besonders gefährdet sind die in diesen Bereichen tätigen kleinen und mittelständischen Unternehmen, die zwar über wertvolles Know-how, aber oftmals nicht über die personellen und finanziellen Ressourcen verfügen, um ganzheitliche Sicherheitskonzepte zu etablieren. Zudem ist das Sicherheitsbewusstsein in vielen dieser Unternehmen nicht besonders ausgeprägt, weil sie sich der Gefährdung nicht bewusst sind und sich somit die Sicherheitsmaßnahmen (aus eigener Sicht) wirtschaftlich nicht rechnen – obwohl diese im Verhältnis zum potenziellen Schaden marginal ausfallen.

MERKEN SIE SICH DAHER IMMER:
1. Fast jedes Unternehmen kann Ziel von Spionage sein – entscheidend ist nicht die Größe, sondern ausschließlich, ob wertvolles Know-how vorhanden ist.

2. Unternehmen, die in kritischen Ländern tätig sind, sind in besonderer Weise dem Risiko ausgesetzt, Opfer von Know-how-Diebstahl zu werden.

3. Know-how-Schutz sollte als Teil der Unternehmenskultur aufgebaut und fortentwickelt werden – der Aufbau eines individuell angepassten Sicherheitskonzeptes bietet hierfür eine wichtige Grundlage.
Share by: